Was ist Künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI) steht für Computer- und Robotik-Systeme, die ein Verhalten zeigen, für das gemeinhin menschliche Intelligenz vorausgesetzt wird. So sind KI-basierte Systeme in der Lage, abstrakt beschriebene Aufgaben und Probleme eigenständig zu lösen, ohne dass jeder Schritt vorab vom Menschen programmiert wurde. Sie werden dazu mithilfe von großen Datensätzen für eine Aufgabe trainiert und lernen während ihres Betriebs laufend dazu.
Was ist Künstliche Intelligenz?
Technologisch ist KI nichts anderes als eine Fortschreibung der Automatisierung. Sie ermöglicht es dem Menschen, sich auch bei komplexen Aufgaben von Computersystemen unterstützen zu lassen – sowohl im industriellen Bereich als auch in der Sacharbeit. KI-basierte Anwendungen sind bereits vielerorts im Einsatz – ob in Suchmaschinen, in Assistenz- und Empfehlungssystemen oder in Software zur Wartung von Maschinen. Einen Überblick über mehr als 1.000 KI-Anwendungen „made in Germany“ liefert die KI-Landkarte der Plattform Lernende Systeme.
Die in den vergangenen Jahren erzielten großen Fortschritte bei KI-basierten Anwendungen basieren auf der Methode des maschinellen Lernens. Dabei werten Computersysteme mit Hilfe von Algorithmen große Datenmengen aus, erkennen darin Muster und lernen, Probleme zunehmend selbständig zu lösen. Hier ein Überblick über aktuell wichtige KI-Technologien:
Bilderkennung und -analyse
Sensorik
Datenmanagement und -analyse
Natürliche Sprachverarbeitung
Mensch-Maschine-Interaktion
Robotik
Expertinnen und Experten sind sich einig: KI wird für Unternehmen zu einer Schlüsseltechnologie wie einst das Internet. Gleichwohl: In der öffentlichen Debatte werden selbstlernende Computersysteme häufig als Bedrohung für den Menschen gesehen – was nicht zuletzt an dem bereits in den 1950er Jahren geprägten Begriff „Künstliche Intelligenz“ liegt. Mit menschlicher Intelligenz haben KI-Systeme wenig zu tun – dafür fehlen ihnen Alltagswissen, Kreativität und Empathie. Vielmehr handelt es sich bei KI um ein mächtiges Rechenwerkzeug, mit dem sich viele Aufgaben schnell und präzise lösen lassen.
So verändert KI die Geschäftswelt
Neue Formen der Vernetzung
Unternehmen bieten Produkte und Dienstleistungen an, können aber auch Daten und Wissen anderer Unternehmen nutzen. Ebenso können sie aus Daten lernen und anschließend anderen Unternehmen anbieten.
Smarte Produkte und Dienstleistungen
Ob Fahrzeug, Fitnessarmband oder Windkraftrad – all diese Objekte sind digital anschlussfähig. Die Analyse der erhobenen Daten ermöglicht es, Produkte und Dienstleistungen „smart" zu machen. Über Schnittstellen können KI-Systeme die Daten auch anderen Produkten und Anwendungen zur Verfügung stellen – und umgekehrt von diesen Daten erhalten.
Klare Kundenorientierung
Im Zentrum neuer Geschäftsmodelle stehen nicht mehr Unternehmen mit ihren Produkten und Diensten, sondern zunehmend die Nutzerinnen und Nutzer mit ihren persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben. Sie erhalten wann und wo sie wollen (on-demand) Produkte, internetbasierte Dienste und Dienstleistungen, die sich auf ihre individuellen Bedürfnisse einstellen können.
Neue Formen der Arbeitsorganisation
Innovation entsteht zunehmend in flexiblen Teams. Denn die Beschäftigten wechseln ihren Arbeitgeber häufiger als früher; freie Mitarbeit nimmt zu. Auch KI verändert die Arbeitsorganisation, kann aber auch Vorteile für die Beschäftigten bieten – indem sie unterstützt, Projekte zu komplettieren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter flexibel weiterzubilden.
Neue Freiheitsgrade für das Design von Geschäftsmodellen
Physische Güter sind aufgrund ihrer Materialität limitiert, digitale Güter nicht. Damit einher gehen höhere Freiheitsgrade: Unternehmen verschenken digitale Güter häufig an bestimmte Gruppen, um diese zu einer langfristigen Nutzung zu motivieren, Daten zu generieren und/oder Werbung gezielter zu platzieren. Im KI-Zeitalter stellt sich die Frage nach den ökonomischen Spielregeln neu.
Veränderte Geschäftsmodelle durch Künstliche Intelligenz
Lernende Systeme und KI-Methoden ermöglichen es, aus umfangreichen und komplexen Daten Wissen zu extrahieren und neue Erkenntnisse zu generieren – die wiederum Grundlage veränderter und innovativer Geschäftsmodelle sind.
Geschäftsmodelle über Unternehmensgrenzen hinweg
Beispiele dafür sind Mobilitäts-Apps, die Reiserouten optimieren. Sie berücksichtigen individuelle Vorlieben für bestimmte Verkehrsmittel und -wege, berechnen die schnellsten und günstigsten Transportmittel, stellen das Ticket bereit und rechnen es anbieterübergreifend ab. Lernende Systeme ermöglichen ganz neue Produkte. Sie können nun in Echtzeit maßgeschneiderte Unikate konfigurieren und fertigen.
Plattformen und Ökosysteme
Einzelne Unternehmen sind meist nicht in der Lage, datengetriebene Geschäftsmodelle umzusetzen. Es entstehen digitale Plattformen, auf denen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen zusammenarbeiten (digitale Ökosysteme).
Leadership
Bestehende Geschäftsmodelle in Richtung KI zu transformieren, erfordert Mut, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen. Nicht nur brauchen KI-Algorithmen Zeit und Daten, bis durch sie Wertschöpfung generiert werden kann. Teilweise bewirken KI-Geschäftsmodelle auch eine Disruption des Bestandsgeschäfts. Dies stellt die Unternehmensführung vor neue Herausforderungen.
Neue Geschäftsmodelle mit Künstlicher Intelligenz
Zielbilder, Fallbeispiele und Gestaltungsoptionen
Eine intelligente Verknüpfung und Nutzung von Daten ermöglicht es künftig, Produkte und Dienstleistungen an die individuellen Wünschen von Kundinnen und Kunden anzupassen. Damit stellen sich grundlegende Fragen: Wie können Unternehmen bestehende Geschäftsmodelle durch den Einsatz von KI anpassen oder neue KI-basierte Geschäftsmodelle entwickeln? Und welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden? Die Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen der Plattform Lernende Systeme präsentiert hierzu Fallbeispiele, Leitfäden und Gestaltungsoptionen