Zukunftsfähig mit Künstlicher Intelligenz: Leitfaden für Unternehmen

Künstliche Intelligenz (KI) wird unsere Wirtschaft ähnlich stark verändern wie einst das Internet. Um mit dem internationalen Wettbewerb Schritt zu halten, müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle anpassen. Dazu nötig sind eine klare KI-Vision und branchenübergreifende Kooperationen, empfehlen Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme in einem aktuellen Bericht. Er gibt Unternehmen einen Leitfaden an die Hand und zeigt, wie sie KI systematisch nutzen können. Fallbeispiele veranschaulichen dies. Der Bericht adressiert Gestaltungsoptionen an Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, um die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen.

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Die Wirtschaft ist im Wandel: Traditionelle produktorientierte Geschäftsmodelle werden in nahezu allen Branchen abgelöst von datengetriebenen Produkten und Dienstleistungen, die zunehmend auf KI basieren. „Deutsche Unternehmen verfügen über einen immensen Schatz an Maschinen- und Betriebsdaten. Das ist ihr Wettbewerbsvorteil. Sie müssen diese Daten mithilfe von KI wirtschaftlich nutzbar machen und daraus innovative Geschäftsmodelle entwickeln, die auf unseren europäischen Werten basieren. Dann können sie vor allem im B2B-Bereich – zum Beispiel in der Industrie, also im Maschinenbau, in der Automobilindustrie oder der Chemiebranche – weltweit an der Spitze mitspielen“, sagt Dr. Wolfgang Faisst, Leiter von S/4 NEXT bei der SAP SE und Co-Leiter der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen der Plattform Lernende Systeme, die den Bericht „Neue Geschäftsmodelle mit Künstlicher Intelligenz“ verfasst hat.

Die Autorinnen und Autoren zeigen auf, wie Unternehmen KI erfolgreich in ihr Geschäft integrieren und benennen Stolpersteine. „KI ist für viele Unternehmen leider immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Für die Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells mit KI gibt es kein Schema X, denn jedes Unternehmen ist anders. Dennoch gibt es einige Schritte, die bei der strategischen Konzeption und Umsetzung eines Geschäftsmodells hilfreich sind. Das fängt zunächst damit an, die Möglichkeiten und Technologien der KI zu verstehen als auch die Potentiale für das eigene Unternehmen zu identifizieren. Der Frage, was mit KI im eigenen Unternehmen erreicht werden kann und soll, muss strategisch vorangetrieben werden“, sagt Susanne Boll-Westermann, Professorin für Medieninformatik und Multimedia-Systeme an der Universität Oldenburg und Co-Leiterin der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen.

Unternehmen müssen den Mehrwert, den KI ihnen bringen kann, richtig einschätzen. Die Autorinnen und Autoren raten einen Anwendungsfall für KI zu wählen, der zu den Zielen des Unternehmens passt. „Wichtig ist, dass Unternehmen sich nicht auf die Verbesserung der internen Prozesse mit KI konzentrieren, sondern bei Geschäftsmodellinnovation den Kundenvorteil und neue Produkte in den Blick nehmen. Natürlich ist es gewinnbringend, wenn mit KI Produktionsprozesse optimiert werden. Möglicherweise werden aber vielversprechende neue Anwendungsfälle in den Kernbereichen des Unternehmens übersehen“, so Susanne Boll-Westermann.

Häufig scheuen Unternehmen hohe Investitionen oder nehmen an, KI sei in ihrer Branche nicht anwendbar. Der Bericht entkräftet die gängige Vorstellung, dass KI nur für große Unternehmen und mit hohen Investitionen umsetzbar ist. So brauche nicht jedes Unternehmen sein eigenes KI-Produkt.

„Selten verfügt ein Unternehmen allein über alle notwendigen Kompetenzen, die Infrastruktur, Technologien und den Kundenzugang für eine KI-basierte Lösung. Häufig fehlt technologisch starken Unternehmen das Wissen in den Bereichen digitaler Geschäftsmodelldefinition, Softwareentwicklung und vor allem in der Vermarktung. Unternehmen sollten deshalb in ihrem digitalen Ökosystem passende Allianzen schmieden, um zum Beispiel die benötigten Kompetenzen zu erhalten, aber auch Daten und Infrastruktur zu teilen“, rät Wolfgang Faisst. Auch „AI as a Service“-Anbieter, die Dienstleistungen rund um KI verkaufen, können als Partner herangezogen werden.

Ein weiteres wichtiges Element für ein erfolgreiches KI-basiertes Geschäftsmodell ist seine kontinuierliche Pflege und Weiterentwicklung werden. Die Qualität von KI-Anwendungen kann mit der Zeit abnehmen, etwa weil sich das Kundenverhalten ändert. Häufig fehlen den Unternehmen solche Wartungsstrategien für ihre KI-Lösungen.

KI verändert auch berufliche Profile. Um KI-Geschäftsmodelle umsetzen zu können, müssen Fachkräfte eingestellt und bestehendes Personal weitergebildet werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten sich schrittweise an die KI gewöhnen können. Die Autorinnen und Autoren raten, KI-Systeme abteilungsübergreifend zu entwickeln und zunächst für Assistenzfunktionen einzusetzen, sodass der Mensch weiterhin die finale Entscheidung trifft. Nur wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das neue System verstehen und ihm vertrauen, kann die Einführung von KI gelingen.

Der Bericht steht hier zum Download bereit.

Einen Überblick über zentrale Inhalte des Berichts vermittel unsere Themenseite.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
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Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
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