Zukunft der Digitalisierung: Karl-Heinz Streibich und Plattform-Vorsitzende im Austausch mit Kanzlerin Angela Merkel
Der Digital-Gipfel der Bundesregierung fand dieses Jahr aufgrund der anstehenden Bundestagswahl in einem stark verkürzten Format bereits Mitte Mai statt. Auf Einladung von Bundesminister Peter Altmaier tauschten sich die Vorsitzenden der zehn Gipfel-Plattformen in vertraulicher Runde mit ihm und Bundeskanzlerin Angela Merkel über zentrale Zukunftsthemen der Digitalisierung aus. Karl-Heinz Streibich, Co-Vorsitzender der Plattform Lernende Systeme und acatech Präsident, betonte die Bedeutung von Kooperation und Vertrauen für den erfolgreichen Einsatz digitaler Technologien.
Die Digitalisierung hat durch die Corona-Pandemie einen Schub erfahren und bleibt ein Schwerpunktthema der Bundesregierung. Worauf künftig der Fokus zu legen ist, diskutierten Bundesminister Peter Altmaier und Bundeskanzlerin Angela Merkel im virtuellen Format „Ausblick: Wirtschaft Digital 2030“ mit den Plattform-Vorsitzenden des Digital-Gipfel-Prozesses. Im Mittelpunkt standen die Fragen: Wie sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland bei Künstlicher Intelligenz (KI)? Und: Wie stärken wir das Vertrauen in digitale Technologien?
In der KI-Forschung ist Deutschland seit vielen Jahren gut aufgestellt. „Entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit ist nun ein gelungener Wissens- und Technologietransfer – insbesondere auch in kleine und mittlere Unternehmen, die das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden. Dort stecken enorme Potenziale, um mit Hilfe von KI-Methoden bestehende Prozesse zu verbessern oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln“, so Karl-Heinz Streibich. Genutzt werden die Chancen im Mittelstand aktuell noch kaum, zeigen Studien, da es den Unternehmen insbesondere an Bewusstsein und entsprechendem Know-how fehlt.
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Kooperationen und Vertrauen als Schlüssel für erfolgreichen Transfer
Einen Schlüssel zum erfolgreichen Transfer sieht Karl-Heinz Streibich in Kooperationen. Denn: Datengetriebene Geschäftsmodelle basieren auf der gemeinschaftlichen Nutzung von Daten. Dies erfordert eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die durch Projekte wie GAIA-X oder den kürzlich unter Federführung von acatech gestarteten Datenraum Mobilität durch entsprechende Infrastruktur unterstützt werden. In puncto Wissenstransfer könnten sowohl Hochschulen als auch Unternehmen von einem zeitweisen Austausch von KI- und Data Science-Talenten profitieren. Um ein grundlegendes Verständnis für Möglichkeiten und Funktionsweise von KI zu entwickeln sei zudem wichtig, KI- und Data Science-Methoden – ähnlich der Statistik – breit in der Hochschulausbildung zu verankern.
Ob das Potenzial von KI voll ausgeschöpft werden kann, hängt aber auch maßgeblich davon ab, wie die Menschen die Technologie bewerten. „Vertrauen in Digitalisierung und in Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel zur Anwendung und Nutzung. Deshalb ist das Vertrauen in die Datenschutzgrundverordnung einerseits und eine nutzungsfördernde Regulation auf der anderen Seite von entscheidender Bedeutung“, so Karl-Heinz Streibich.
Neben rechtlichen Leitplanken sei auch wichtig, den konkreten Nutzen von KI vermitteln. Wo dieser erkannt wird, etwa beim Einsatz von KI in der pharmazeutischen Forschung, steigt auch das Vertrauen in die Technologie, zeigen Umfragen. Nicht zuletzt brauche es einen offenen und verständlich geführten Dialog, der die Menschen befähigt, Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz abzuwägen, so Karl-Heinz Streibich.
Zentrale Ergebnisse des Austauschs mit den Plattform-Vorsitzenden flossen in eine anschließende, live gestreamte moderierte Diskussion mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesminister Peter Altmaier und Bitkom-Präsident Achim Berg ein.
Die Video-Statements aller Plattform-Vorsitzenden im Format „Ausblick: Wirtschaft Digital 2030“ sind hier abrufbar.
Weitere Informationen:
Linda Treugut / Birgit Obermeier
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