KI in der Medizin: Wie gelingt der Datenschutz?

Die digitale Transformation verändert auch das Gesundheitswesen. Immer mehr Daten können erfasst werden – sei es per Smart Watch oder zur medizinischen Überwachung durch ein Spezialgerät. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) können die riesigen Datenmengen ausgewertet werden. Dies ermöglicht genauere Diagnosen und individuelle Therapieansätze. Was der Umgang mit sensiblen Patientendaten für den Datenschutz bedeutet, diskutierte Peter Dabrock von der Plattform Lernende Systeme am 4. Juli auf der Dialogveranstaltung acatech am Dienstag in der Evangelischen Stadtakademie München.

Moderatorin Barbara Hepp (Evangelische Stadtakademie) im Gespräch mit Peter Dabrock (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg).

Peter Dabrock, Professor für Systematische Theologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, betonte die Chancen des KI-Einsatzes in der Medizin, beispielsweise für die Krebsfrüherkennung. Allerdings müssen die Patientinnen und Patienten souverän über ihre Gesundheitsdaten bestimmen können. Darüber hinaus sollten die angewendeten Systeme zur Datenerfassung und -speicherung robust und vertrauenswürdig sein und die Freigabe der eigenen Daten auch an solidarischen Prinzipien ausgerichtet sein, so Dabrock. Nur unter diesen Bedingungen könnten zuverlässige Daten gewonnen werden. Die Bereitschaft zur Freigabe der Daten dürfe keine Nachteile für die Einzelne oder den Einzelnen haben – eine „gesundheitsbezogene Datenspende“ könne wahrscheinlicher werden, sagte Peter Dabrock.

Freiwillige Datenspenden von Patienten werden wahrscheinlicher

Die geladenen Expertinnen und Experten Tobias Heimann (Siemens Healthineers), Internistin Karen von Mücke (Bündnis für Datenschutz und Schweigepflicht), Peter Dabrock und Moderatorin Barbara Hepp (Evangelische Stadtakademie München) diskutierten im Anschluss an die Panel-Debatte kontroverse Fragen mit dem Publikum. Ob Datensicherheit, Freiwilligkeit und Solidarität der Datenfreigabe, ob Aufklärung der Patientinnen und Patienten über den Nutzen der Gesundheitsdaten in der Forschung oder die Frage, wem die Gesundheitsdaten eigentlich gehören – der Austausch zwischen Technikwissenschaft und Gesellschaft steht hier gerade am Anfang.

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Linda Treugut / Birgit Obermeier
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