Vernetzte Datenquellen für bessere Gesundheitsversorgung: GAIA-X-Bericht benennt Anforderungen
Künstliche Intelligenz kann die Gesundheitsversorgung der Menschen verbessern. Die europäische Cloud-Infrastruktur GAIA-X schafft die Voraussetzungen, um das Potenzial Lernender Systeme und vernetzter Datenquellen im Gesundheitsbereich auszuschöpfen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire präsentierten gestern gemeinsam mit Staatssekretär Wolf-Dieter Lukas aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die bisherigen Ergebnisse des Cloud-Projekts GAIA-X. Die Plattform Lernende Systeme hat den Aufbau der GAIA-X Health-Domänengruppe organisiert, in der Digital-Health-Anwendungen für die Dateninfrastruktur GAIA-X erarbeitet wurden.
Der digitale Fortschritt im Gesundheitsbereich ist auf Cloudlösungen angewiesen. Für die Medizin der Zukunft müssen Gesundheitsdaten aus verschiedenen Quellen verfügbar sein, kombiniert sowie verarbeitet werden können und dabei gleichzeitig höchsten Ansprüchen an die Sicherheit genügen. Mit der Speicherung von Daten in einer vertrauenswürdigen und zentralen Cloud lassen sich unter hohen Sicherheitsstandards umfassendere Auswertungen erreichen als mit isolierten Lösungen in den Netzwerken der einzelnen Gesundheitspartner. Durch das integrative Vorgehen werden bessere Diagnoseverfahren und maßgeschneiderte Therapien zum Nutzen aller Patientinnen und Patienten ermöglicht.
Susanne Boll, Leiterin der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovation der Plattform Lernende Systeme, betonte bei der virtuellen Vorstellung des Statusberichts der GAIA-X-Partner, beim Blick auf die diversen Anwendungsfälle aus dem Gesundheitsbereich falle auf, dass Gesundheitsdaten heute immer noch sehr fragmentiert seien. GAIA-X werde helfen, eine Cloud-Infrastruktur für unterschiedlichste Bereiche und Anwendungen zu schaffen.
Die Anwendungsfälle der GAIA-X Health-Gruppe aus der Gesundheitsversorgung, -forschung und -wirtschaft decken die Diversität des Gesundheitsbereichs ab. Auch für die Bekämpfung der Corona-Pandemie kann die Cloud von Nutzen sein: GAIA X ermöglicht die Verknüpfung verschiedener Datenquellen, beispielsweise Geodaten, Meldedaten und Patientendaten. Dies ist eine Grundvoraussetzung, um auf die aktuelle medizinische Extremsituation schnell und sinnvoll mit digitalen Anwendungen zu reagieren.
Je nach Problemstellung müssen die verteilten Forschungs- und Health-Systeme unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Dazu gehören der Datenschutz, an den je nach Schutzklasse der Gesundheitsdaten andere Anforderungen gestellt werden, die Datentreuhänderschaft, das Identitätsmanagement zur Zugriffssteuerung und Autorisierung, eine Offenheit für die Hinzunahme weiterer Akteure und Datentypen sowie die Möglichkeit, verteilte Gesundheitsdaten-Systeme in allen EU-Ländern rechtssicher implementieren zu können.
Aus der Plattform Lernende System waren folgenden Expertinnen und Experten an der Erstellung von Use Cases beteiligt:
- Prof. Dr. Susanne Boll - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Prof. Dr. med. Klemens Budde - Charité Universitätsmedizin
- Prof. Dr. Roland Eils - Berlin Institute of Health (BIH)
- Dr. Elsa Kirchner - Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI
- Prof. Dr. Alexander Löser - Beuth-Hochschule
- Prof. Dr. Thomas Neumuth - Universität Leipzig
- Prof. Dr. Thomas P. Zahn - BBW Hochschule
Alle Dokumente und weitere Informationen zu GAIA-X finden Sie auf der zugehörigen Dossier-Seite des Bundeswirtschaftsministeriums.
Weitere Informationen:
Linda Treugut / Birgit Obermeier
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