Plattform auf der DMEA: Chancen von KI für Gesundheitsfachkräfte

Künstliche Intelligenz (KI) verspricht großes Potenzial für die Medizin. KI kann bei der Analyse großer klinischer Datenmengen oder in der Bildgebung unterstützen – und Fachkräfte in Pflege und Gesundheitswesen entlasten. Doch wie gelingt ein flächendeckender Einsatz von KI im Gesundheitsbereich? Wie verändern KI-Systemen die Arbeit von Gesundheitsfachkräften? Und welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit sowohl Fachkräfte als auch Patientinnen und Patienten von dem KI-Einsatz profitieren? Diese Fragen diskutierten Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme auf der Gesundheitsmesse DMEA 2023 in Berlin.

KI-Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme diskutieren auf der DMEA über Chancen von KI für Gesundheitsfachkräfte.

Die Potenziale und Grenzen von KI-Systemen für Gesundheitsfachkräfte standen im Fokus der von Karin Wolf-Ostermann von der Universität Bremen moderierten Paneldiskussion, zu der rund 150 interessierte Gäste erschienen. Klemens Budde, leitender Oberarzt an der Berliner Charité, wies darauf hin, dass großer Bedarf nach dem Einsatz von KI bestehe, um dem Gesundheitsfachkräftemangel entgegenzutreten. Die in Medizin und Pflege Beschäftigten stehen dem Einsatz der Technologie grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, so das Ergebnis einer aktuellen Befragung der Plattform Lernende Systeme unter Gesundheitsfachkräften, die auf der Veranstaltung vorgestellte wurde.

Dass KI-Systeme häufig genauere Diagnosen erstellen können als der Mensch, betonte Matthieu-P. Schapranow, Software-Ingenieur vom Hasso-Plattner-Institut. Dabei sei es wichtig, dass KI-Systeme entlang von Realdaten aus dem Gesundheitswesen entwickelt werden, da nur so zuverlässige KI-Systeme entstehen könne.

Pflegkräfte in die KI-Einführung einbinden

Damit der Einsatz von KI in Krankenhäusern und Arztpraxen gelingt, gilt es noch einige Voraussetzungen zu schaffen. Auch wenn es mittlerweile in den meisten Gesundheitseinrichtungen in Deutschland nicht mehr an Grundlagen wie einer stabilen Internetverbindung mangelt, so bilden doch solche Infrastrukturen die Basis, um die Potenziale der Technologie für Pflegefachkräfte sowie Patientinnen und Patienten zu nutzen. Wenn KI-Systeme neu eingeführt werden, sollten die Pflegefachkräfte in den Prozess eingebunden werden, so Andrea Schmidt-Rumposch, Pflegedirektorin des Uniklinikums Essen. Pflegeteams könnten durch den Einsatz von KI von Routinetätigkeiten entlastet werden, was zu einer Verbesserung der Pflegequalität führe.

Die Expertinnen und Experten waren sich einig, dass von einem gut geplanten KI-Einsatz alle Seiten profitieren würden. Zuvor müssen aber noch einige Hürden überwunden werden, wie die fehlende Interoperabilität der Systeme. Auch sind Fragen nach Haftung und Zertifizierung zu klären. Dann besitze KI das Potenzial die Qualität der Pflege und Therapie maßgeblich zu verbessern.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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