KI im Unternehmen – wie gelingt ein vertrauenswürdiger Einsatz?
Transparenz, Erklärbarkeit, Fairness, Sicherheit und Datenschutz: Es gibt konkrete Leitlinien, die eine Implementierung von vertrauenswürdiger KI unterstützen. Wie Unternehmen diese beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) berücksichtigen können, erläuterte Andrea Martin, CTO Ökosysteme und Verbände bei IBM DACH und Mitglied der Plattform Lernende Systeme, Anfang Dezember in der Veranstaltungsreihe „acatech am Dienstag“. Über 600 Gäste verfolgten ihren Vortrag online. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit vhs.wissen live statt.
In seiner Begrüßung ging Jan Wörner, Präsident acatech und Co-Vorsitzender der Plattform Lernende Systeme, zunächst auf die Hoffnungen und Sorgen ein, die Menschen im Zusammenhang mit KI haben, und skizzierte Anwendungspotenziale für Industrie und Handwerksbetriebe.
Andrea Martin zeigte zu Beginn ihres Vortrags auf, wie KI den Menschen unterstützen kann – etwa durch das Analysieren von Sprache oder das Erkennen von Mustern in riesigen Datenmengen. Das größte Potenzial von KI für die Wirtschaft sieht sie in der Automatisierung von Prozessen, der Verbesserung von Entscheidungsfindungen und der Schaffung neuer Produkte und Dienstleistungen. Unternehmen könnten so ihre Effizienz steigern, Kosten zu senken und personalisierte Kundenerlebnisse schaffen.
Das Potenzial von KI im geschäftlichen Kontext
Anschließend stellte sie zwei konkrete KI-Anwendungen vor. Die KI-Duft-Plattform „Philyra“, entstanden aus einer Partnerschaft zwischen dem Chemieunternehmen Symrise und IBM Research, analysiert tausende von Rezepturen und historische Daten, schlägt neuartige Duft-Kombinationen vor und erstellt eigene Kreationen. Das KI-System entwickelt sich dabei stetig weiter und verfeinert die Kenntnisse mit jeder neuen Kreation bzw. den Reaktionen darauf. Den Parfümeuren werde dadurch viel Arbeit abgenommen und es bleibe mehr Zeit, um sich um die spezielle Ausarbeitung der Düfte zu kümmern, so Andrea Martin.
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Ihr zweites Beispiel beschrieb einen Anwendungsfall aus der Raumfahrt: Der sprachgesteuerte kopfförmige KI-Roboter Cimon (Crew Interactive MObile companioN) kommt auf der Internationalen Raumstation (ISS) zum Einsatz. Ein Projektteam mit Expertinnen und Experten vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Airbus, IBM und der Ludwig-Maximilians-Universität München hatte seit 2016 an der Realisierung gearbeitet. Cimon kann in der Schwerelosigkeit fliegen, agiert autonom und kann Astronautinnen und Astronauten bei der Durchführung von Experimenten anleiten Der Assistent kann Befehle befolgen, nicht aber selbständig weiter lernen. Die gesammelten Daten befinden sich nicht im Roboter, sondern werden im Rechenzentrum in Frankfurt/Main verarbeitet – mit einer Zeitverzögerung von nur zwei Sekunden.
Vertrauenswürdige KI in Unternehmen
Ganz gleich, wo KI zum Einsatz komme, stelle sich immer die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit, fuhr Andrea Martin fort. Wichtig sei deshalb, dass der Mensch stets in einer aktiven Rolle bleibe. Unternehmen stünden in der Verantwortung, die Vertrauenswürdigkeit zu stärken. Um Chancen und Herausforderungen der Technologie angemessen zu steuern, sei eine effektive KI-Governance unerlässlich. Diese umfasse Richtlinien, Standards und Verfahren, die sicherstellen, dass KI-Systeme verantwortungsvoll entwickelt und eingesetzt werden. Der AI Act der Europäischen Union und die damit verbundenen Maßnahmen zur Vertrauenswürdigkeit und Regulierung seien wesentliche Schritte, um sicherzustellen, dass KI zum Wohle der Gesellschaft eingesetzt werde.
Weitere Informationen:
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