KI einsetzen: Webinar zur erfolgreichen Kooperation zwischen Unternehmen und Hochschulen
Bislang nutzen erst wenige Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI). Es fehlt an der notwendigen Expertise, an Daten in ausreichender Qualität sowie an erforderlicher IT-Infrastruktur. Welche Möglichkeiten Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen sowie Innovationswettbewerbe bieten, um mit Hilfe KI-Methoden betriebliche Prozesse zu verbessern, stellten die beiden Mitglieder der Plattform Lernende Systeme, Wolfgang Ecker (Infineon Technologies AG, TU München) und Carl-Helmut Coulon (INVITE GmbH) im Rahmen einer Online-Seminarreihe von Bayern Innovativ vor.
Wie KI von der Forschung in die Anwendung gebracht werden kann und wie notwendiges Wissen zwischen Hochschulen und Unternehmen ausgetauscht werden kann, ist Thema des kürzlich in der Plattform Lernende Systeme erschienenen Whitepapers KI in die Anwendung bringen. Im Rahmen der Online-Seminarreihe „Die Arbeitswelt mit und ohne KI“ der Initiative Bayern Innovativ konnten die Autoren ausführlicher auf die Vorteile von Kooperationen und Wettbewerben eingehen.
Carl-Helmut Coulon, Head of Future Manufacturing Concepts bei der Invite GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen von TU Dortmund, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Bayer AG, präsentierte das Format des Open Innovation-Wettbewerbs. Mit diesem anwendungsnahen Werkzeug erhalten Unternehmen konkrete Unterstützung durch Forschende. Das Prinzip: Unternehmen geben ein konkretes Problem vor, zu dessen Lösung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines Wettbewerbs eine technologische Lösung liefern können. Der Anreiz: Sie können ihr akademisches Wissen direkt anwenden. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld, es winkt zudem die Chance auf eine Kommerzialisierung der vorgeschlagenen Lösung.
Was soll mit KI erreicht werden?
Damit KI betrieblichen Nutzen stiften kann und nicht zum Selbstzweck wird, muss zunächst ihr potenzieller Nutzen identifiziert werden, so Carl-Helmut Coulon. Am Anfang stehe die Frage: Was will ich mich KI erreichen? Welche lästige Arbeit will ich automatisieren? Für die Umsetzung braucht es dann Expertise – auch innerhalb des Unternehmens, so Wolfgang Ecker. Beschäftigte müssten in der Lage sein, sich mit KI-Expertinnen und -Experten über die konkreten betrieblichen Anforderungen auszutauschen.
Derzeit fehlt es vielen Unternehmen an entsprechendem KI-Grundwissen; den KI-Expertinnen und -Experten hingegen fehlt in der Regel das Anwendungs-Know-how. Nur durch einen erfolgreichen Austausch von technischem und anwendungsbezogenem Wissen könne das Potenzial von KI in der Wirtschaft ausgeschöpft werden, so die beiden Autoren des Whitepapers. Carl-Helmut Coulon betonte, dass Forschung stets einen konkreten Nutzen im Blick haben sollte. Durch Kooperationen oder Wettbewerbe könne anwendungsorientierte Forschungsarbeit geleistet werden. Davon profitierten beide Seiten: Unternehmen können ihr Geschäftsmodelle erfolgreich mit Hilfe neuer Methoden anpassen, die Forschung erhält konkrete Aufgaben, an denen sie ihre Erkenntnisse anwenden kann.
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Linda Treugut / Birgit Obermeier
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